Pause unterm Baldachin

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Bauzeit2012-2013

LocationDillingen/Saar

AuftraggeberÖffentlich

TagsSchule
Mensa
Versammlungsraum
Mensa Dillingen

„Beim Neubau der Mensa im Dillinger Schulzentrum hatten wir viele Wünsche und Anforderungen im Blick. In einer Sache waren sich alle Protagonisten einig, die im Vorfeld an der Konzeptphase beteiligt waren: In der Mensa geht es nicht nur um Essen, sondern auch um Wohlgefühl! Auf 650 Quadratmetern sollte ein kommunikativer und gemeinschaftlicher Ort entstehen, der mehr als den Bauch glücklich macht.“

Simon Kosiol & Ralf Heinrich

Der neuen Mensa kommt die Rolle des zentralen Verbindungselementes zwischen drei Dillinger Schulen zu. Genau 199 Schüler können sich hier zeitgleich stärken und etwa 600 Essen werden täglich in mehreren Schichten ausgegeben. Dieser Versorgungsauftrag entstand durch die Einrichtung der ersten Ganztagsschule des Landkreises Saarlouis an der Sophie-Scholl-Schule in Dillingen. Gleichzeitig wird auch den Schülern und Lehrern des angrenzenden Berufsbildungszentrums und des Technisch-Wirtschaftlichen-Gymnasiums eine Essensmöglichkeit bis in den Nachmittag hinein angeboten.

Ziel war es, einen hellen und offenen Komplex zu schaffen. Bei aller Großzügigkeit sollte es aber kein anonymer Saal werden, in dem man sich verloren vorkommt. So bietet der Innenraum eine differenzierte Aufteilung, in der sich die unterschiedlichen Altersgruppen in verschiedenen Zonen zusammenfinden können und unterschiedliche Bedürfnisse Berücksichtigung finden: Die Kleinen essen etwa gemeinsam im Klassenverband und die Großen kommen eher auf einen schnellen Snack am Stehtisch vorbei. Wieder andere nutzen chillige Ecken oder die überdachte Terrasse zum Entspannen.

Das eingeschossige Hallengebäude zeigt sich in Leichtbauweise mit einer Stahlkonstruktion. In diesen Baukörper wurde ein zweigeschossiger Massivbau eingestellt. Während das Hallengebäude den Speiseraum aufnimmt, beherbergt der zweigeschossige Gebäudeteil die Funktionsflächen. Neben sanitären Anlagen und Technikräumen befindet sich hier die rund 100 Quadratmeter große Industrieküche. Sie erfüllt sowohl die hygienischen als auch die technischen Anforderungen, die für die frische Zubereitung von gesundem Essen in der erforderlichen Vielzahl nötig sind.

Mensa for future:
Mit einem modernen Erscheinungsbild findet die Mensa ihren architektonischen und funktionalen Platz in direkter Nachbarschaft zu den anderen Schulgebäuden. Der Neubau ist von allen Seiten gut sichtbar, sein Auftritt ist klar und kraftvoll.

Raum mit Außenbezug:
Das Gebäude besteht aus einem Baldachin mit rechteckigem Grundriss. Darunter befindet sich, abgerückt von den Außenkanten des Baldachins, der eigentliche Baukörper als Freiform. Durch das Zurücksetzen der großflächigen Mensafassaden entstehen ein konstruktiver Sonnenschutz und eine überdachte Terrasse.

Konzeptionelle Verweise:
Die Großform der Dachkonstruktion orientiert sich an den Schulgebäuden und fasst jeweils die Schulhöfe räumlich ein. Die Freiform nimmt die Bewegungsströme der Schüler auf und zitiert das lebendige Kommen und Gehen.

Ein Essen, viele Begegnungen:
So wie sich die Küche zuhause vom reinen Funktionsraum zum Ort des Austauschs und der Verankerung emanzipiert hat, ergeht es auch den Mensen. Sie werden dank einem zeitgemäßen architektonischen Auftritt zu Wohlfühlorten, Regenerationspunkten und zum pulsierenden Herzstück von Schulen.